Dienstag, 24. Juli 2012

Labor(alb)traum

Für die nächsten zwei Wochen habe ich wieder chemisches Praktikum im Labor. Dieses Semester geht es um die quantitative Analyse, das heißt Titrationen ohne Ende. Die ersten beiden Tage waren schon ziemlich anstrengend. Jeden Tag geht es morgens 8 Uhr los bis abends um 18 Uhr die Labore geschlossen werden. 10 Stunden stehen wir uns täglich die Beine in den Bauch. Für jemanden, der fast immer nur sitzt, ist das unglaublich anstrengend.

Zur Unterstützung haben wir 3 Assistenten. Der Eine ist sehr groß und grinst hinterhältig, der Andere ist uns dafür umso sympathischer und hilft uns auch wirklich. Und den Dritten kann ich noch nicht richtig einschätzen, aber ich mag sein
„Team Sheldon“- T-shirt. =)
Für die Assistenten ist das Praktikum sicher unglaublich langweilig, sie tun ja nichts. Sie beobachten uns und helfen uns ab und zu. Und sie schauen, dass wir das Labor nicht in die Luft jagen. Und das ist auch gut so, immerhin gab es bei uns schon Feuer, jemand, der das Gas nicht zugedreht hat und jemand, der sein 4 Liter Becherglas direkt über dem Gasbrenner erhitzt hat (auf einem Vierfuß OHNE Cerankochplatte! Das Glas ist logischerweise geschmolzen und es gab eine riesen Sauerei.).

Immerhin ist es nicht langweilig. Andererseits glaube ich, das Praktikum hat mehr mit Glück als Verstand zu tun. Ich hatte heute bei zwei Titrationen falsche Ergebnisse, weil der Titer falsch war. Meine Ergebnisse waren zu 95% richtig, aber das ist ja viel zuuu ungenau. Diese Titrationen hätte ich mir echt sparen können. Und der Fehler lag ja nicht mal bei mir. Bei der A-Analyse, die ich innerhalb von 30 Minuten gemacht habe, stimmte der Titer und auch mein Ergebnis. Mehr habe ich heute in den 10 Stunden nicht gemacht. Zumindest bin ich fertig mit der Säure-Base-Titration. Und immerhin sind die Protokolle kurz und es gibt keine Fehlerrechnungen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich dieses Praktikum als Lehrer wirklich brauche. Meiner Meinung nach könnte man wenigstens auf Noten verzichten.
Ich bin fertig für heute, gehe jetzt ins Bett und lese noch ein bisschen in dem neuen Buch von Frau Freitag! ;-)
KleinAnna (Gast) - 25. Jul, 08:12

Lerne den Stress

Hi Susi,
ja du hast Recht, in der Zeit, in der man da im Labor steht, könnte man besser auch andere Dinge lernen.
Aber zwei Dinge habe ich in meinen Laborpraktika dann doch gelernt:
1) Der Umgang mit Geräten und Chemikalien. Wenn man vor den Schülern steht und ein Demonstraktionsexperiment durchführt, braucht man doch ein bisschen Übung.
2) Wohl das wichtigste: Lerne den Stress. Das ist wohl das wichtigste dabei.

Viel Spaß noch beim Titrieren
Anna

PS: Gut raten und abschätzen bringt einen weiter ;)

Susi-q - 25. Jul, 18:46

1) Ja da hast du Recht. Die Übung und die Sicherheit, die man dabei bekommt, ist schon wirklich gut.
Generell finde ich das Praktikum auch sinnvoll, aber die Umsetzung in die Praxis ist nicht so gut. Beispielsweise wird nur gesagt, die Titration ist falsch -> neue Analyse. Warum es falsch ist und welche Fehler ich gemacht habe, spielt keine ROlle und wird auch nicht gesagt. Wie soll ich daraus lernen?
2) Stimmt, es ist wahnsinnig wichtig heutzutage mit Stress umgehen zu können. Glücklicherweise habe ich damit (mitlerweile) keine Probleme. =)

PS: Und wieder hast du Recht. Einige die raten haben genauere Ergebnisse als ich. Aber ich glaube, wenn ich rate, habe ich nicht so viel Glück.
frl_wunder (Gast) - 31. Jul, 22:02

Puh, schon die ersten Sätze sind wie Chinesisch - ich glaube, ich wähl Chemie in der Oberstufe doch lieber ab :D

Aber Praxis-Erfahrung bei der Vorführung von Versuchen schadet sicher nicht - unsere Referendare jagen dauernd (ungewollt) Sachen in die Luft und sind für sämtliche schwarze Löcher in den Decken verantwortlich xD


Das Frau-Freitag-Buch hab ich auch, hebe es mir aber noch für den Urlaub auf ;-)

Susi-q - 3. Aug, 23:45

Liest das sich so schlimm? Na gut, ich bin auch ein kleiner Nerd. ^^
Chemie abwählen? Waaaas? Das ist doch das wichtigste Fach in der Schule! Und das macht doch so viel Spaß! xD

Ja, Erfahrung schadet uns allen nicht. Diese Woche hat ein Student Schwefelsäure gekocht und in die siedende Säure Wasser reingeschüttet.........
Das klingt bei dir sehr....abenteuerlich. ^^

Viel Spaß beim Lesen! Ich könnte dir auch noch "Lehrerkind - Lebenslänglich Pausenhof" von Bastian Bielendorfer empfehlen. =)

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