Susi-q - 3. Jan, 22:13

Hallo teacher!

Da ich leider das Contributor Menü noch nicht habe, antworte ich dir vorerst per Kommentar.
Ich bin schon gespannt auf deine weiteren Fragen und ich werde ebenfalls ehrlich antworten.
Zu deiner ersten Frage:
Ich bin zu (fast) allen LehrerInnen offen und ehrlich. Aber im großen und ganzen hängt das schon vom Lehrer ab. Ich habe einen Lehrer, bei dem ich während des Unterrichts kurz rausgehen muss, um in Ruhe tief durchatmen zu können, weil ich sonst durchdrehe.
Mit ihm offen und ehrlich reden geht gar nicht. Ich würde es schon machen, aber er verträgt absolut keine Kritik und ich will nicht meine Noten im Abijahr aufs Spiel setzen. Und das würde ich, wenn ich auch nur ein kritisches Wort sagen würde, sagte mir mein Tutor. Aber das ist schon ein extremer Einzelfall. Habe ich so bisher auch noch nie erlebt.
Aber ich habe auch einige Lehrer, bei denen ich einfach lächeln muss, wenn ich sie treffe. Ich mag sie. Sie sind nette Menschen und haben tolle Charaktere und sie machen supertollen Unterricht. Ich habe auch einen Lehrer, mit dem ich sehr viel auch außerhalb des Unterrichts zu tun habe, durch unsere AG. Mit ihm verstehe ich mich richtig gut und wir reden auch sehr viel miteinander.
Ich denke es basiert viel auf Gegenseitigkeit. Wenn ein Lehrer mir etwas Persönliches erzählt, bin ich auch eher bereit, ihm etwas Persönliches zu erzählen...auch Probleme etc.

lg Susi-q

teacher - 5. Jan, 10:50

Super.
Die technischen Probleme kriegen wir noch geregelt - ich habe dich jetzt als Administrator eingetragen, vielleicht gehts so.

OK.
Was Du hier sagst, sehe ich genauso. Es gibt nicht "die Lehrer", jeder hat seine eigene Persönlichkeit - wie bei den Schülern und sonst wo. So habe ich auch zu manchen SchülerInnen eine sehr persönliche, nette Beziehung, andere gehen mir aus dem Weg oder ... aber manche sehen mich nur als "Lehrer" in einer Funktion, die sie nicht mögen. Da habe ich von vornherein verloren, gar keine Chance.

Ich habe ein zusätzliches Problem: Ich soll zu allen gleich fair oder menschlich sein, dabei sind einige völlig freundlich und herzlich und andere total ablehnend und, ja, hinterhältig. Wie soll ich da auf alle gleich reagieren?

Aus deinen Texten lese ich heraus, dass du ziemlich offen und freundlich auf deine Mitmenschen, also auch auf deine LehrerInnen zugehst. Findest du trotzdem zu manchen Typen keine brauchbare Basis? Geht es dann allen SchülerInnen so? Und merkst du, dass diese unnahbaren Lehrer ein einfacheres Leben in der Schule haben, weil sie mit Terror Erfolg haben, während nettere LehrerInnen ausgenützt haben?

lg teach
Susi-q - 6. Jan, 20:09

Ok technisch klappt jetzt alles.

Das ist irgendwie schwierig.
Also ich weiß, als Lehrer soll man ja alle Schüler gleich behandeln...aber jetzt mal realistisch gesehen...das geht doch überhaupt nicht. Und genau genommen macht das auch keinen Sinn, weil jeder Mensch anders auf bestimmte Situationen reagiert. Und ist es gerecht zu Schülern, die sich total daneben benehmen, genauso gut/lieb zu sein, wie zu denen, die wissen, wie man sich verhält?
Also ist es doch eigentlich ok jeden individuell zu behandeln. Solange man fair ist...und nicht nach Sympathie bewertet oder so. Das ist zumindest meine Meinung.

Ich mag meine Wirtschaftslehrerin auch nicht. Nicht, dass sie ein schlechter Mensch wäre, aber sie ist mir einfach unsympathisch. Ist ok für mich, man kann ja nicht jeden mögen. Ich bin trotzdem höflich und mache meine Aufgaben - und habe gute Noten. Obwohl ich immer meinen ehemaligen Wirtschaftslehrer vermisse... weil ich bei ihm 1. größeres Interesse am Fach hatte, 2. bessere Noten und mir 3. auch mehr für mich aus dem Unterrich mitnehmen konnte. Es ist schon schade, aber ich komme auch mit meiner jetzigen Wirtschaftslehrerin klar, wenn auch nicht so gut, aber es geht. Obwohl ich mit ihr schon ein paar Mal aneinander geraten bin… aber wir kommen miteinander aus. Jedenfalls ist es wirklich so, dass man als SchülerIn auch FÜR den Lehrer lernt. Es ist blöd, aber es ist so. In erster Linie lerne ich ja für mich…aber irgendwie hat der Lehrer des Faches immer einen Einfluss darauf, wie viel ich dafür lerne…

Ablehnende Schüler….ja…kenn ich….hab ich im Jahrgang….und sie nerven mich.
2 Schülerinnen lehnen komplett die Mitarbeit ab (im Leistungskurs!!)…der betreffende Lehrer hat lange Zeit versucht mit ihnen zu arbeiten…mittlerweile ignoriert er sie….eigentlich will er das nicht, aber er hat keine Wahl. Und ich finde das richtig, denn die ständigen Diskussionen haben allen Nerven gekostet (vor allem dem Lehrer) und zudem alle anderen Schüler gestört. Und nachvollziehen kann deren Verhalten auch niemand. Und ich hab gemerkt, wie viele Gedanken der Lehrer sich deswegen gemacht hat bzw. wie sehr ihn das beschäftigt hat. Und jetzt konzentriert er sich auf die Schüler, die mitarbeiten wollen.

1 anderer Schüler lehnt die Arbeit nicht direkt ab…aber indirekt. Sie versucht ihn so gut wie möglich auf die Prüfung vorzubereiten und erklärt ihm, wo seine Defizite liegen und was er tun muss, um sich zu verbessern….und redet gegen die Wand, denn er nimmt das nicht ernst und ist außerdem noch total beschäftigt mit seinem Handy. Er tut absolut nichts. Schon gar keine Hausaufgaben. Und sie zerbricht sich den Kopf und kann nicht aufhören sich zu überlegen, was sie noch tun könnte, um ihm (und uns) dabei zu helfen. Ich würde mir wünschen, dass sie sich emotional davon mehr distanzieren könnte…und dass sie sich eben mehr auf die anderen Schüler konzentriert, die ihre Hausaufgaben machen und in den letzten 3 Monaten so auch enorme Fortschritte gemacht haben.

Du kannst nicht auf alle Schüler gleich und fair reagieren. Das kann kein Lehrer. (Und wenn doch, dann beweis mir erstmal das Gegenteil ;-)
Ich denke, du solltest immer so reagieren wie es dein Gefühl als Lehrer und Mensch dir sagt.

Da fällt mir nochwas zu ein.
In Mathe machen wir zur Zeit auch keinen „richtigen“ Unterricht mehr. Wir haben seitenweise Prüfungsaufgaben bekommen, die wir jetzt rechnen. Als Vorbereitung fürs Vorabitur. Wir haben uns darauf geeinigt, dass das jeder für sich macht und unsere Mathelehrerin steht immer für Fragen bereit.
Genau genommen ist es so, dass sie anderen Schülern mehr Hilfestellung gibt als mir. In dem Sinn ist sie ja auch nicht „fair“. Finde ich aber gut so. Denn ich bearbeite die Aufgaben lieber in Ruhe allein und wenn ich nicht weiterkomme, versuche ich erstmal selbst auf die Lösung zu kommen, während andere bei jeder Kleinigkeit nachfragen. Aber mir ist es wirklich lieber in Ruhe zu arbeiten. Es würde mich sogar stören und nerven, wenn sie ständig fragen würde, wie ich klar komme oder ob ich noch Fragen hätte.

Klar, mit manchen Leuten komme ich einfach nicht klar. Ist eben so. Da kann ich nichts gegen machen und ich finde das auf eine gewisse Weise völlig in Ordnung. Aber ich finde auch, dass man trotzdem miteinander auskommen kann. Und kann trotzdem höflich sein und miteinander arbeiten. Aber ich habe trotzdem manchmal das Gefühl, einfach meine Zeit im Unterricht abzusitzen.
Und das geht doch allen SchülerInnen und bestimmt auch LehrerInnen so. Denke ich. Der Unterschied liegt doch nur darin, wie man dann mit der Situation umgeht.

Bei deiner letzten Frage kann ich dir nicht ganz zustimmen. Ja, die Gutmütigkeit mancher Lehrer wird eiskalt von den Schülern ausgenutzt und andere Lehrer haben ein deutlich einfacheres Leben…aber Erfolg? Höchstens in der Hinsicht, dass sie kaum Arbeit haben / sich machen. Aber die Schüler leiden darunter und lernen tun sie bei diesen Lehrern auch nichts. Wenn ich als Schülerin merke, dass dem Lehrer nichts an seinem Unterricht liegt und dass es ihm egal ist, ob ich etwas lerne oder nicht, dann kann ich ihn nicht wirklich ernst nehmen als Lehrer. Und wenn er sich nicht dafür interessiert, warum sollte ich dann Interesse am Unterricht haben?
Und ich habe auch festegestellt, dass es sehr geschätzt wird, wenn LehrerInnnen zeigen, dass sie es nur gut meinen. (Wenn auch nicht von allen Schülern, aber von den meisten.) Und Schüler sind dann auch eher dazu bereit, etwas für den Unterricht zu tun und zu lernen.

Ich hab auch eine Frage: Worüber handeln die Gespräche so im Lehrerzimmer?
Redet ihr viel über Schüler? Und auch über Themen, die nichts mit Schule zu tun haben?

Ich mache manchmal schon evtl. etwas freche Bemerkungen im Unterricht, bei denen andere sagen „das spricht sich auf jeden Fall rum im Lehrerzimmer!“ und ich denke dann so „mh…hätte ich mir vielleicht doch besser auf die Zunge gebissen…“ ^-^
Einerseits bin ich da schon neugierig und würde gerne mal „Mäuschen spielen“…Andererseits will ich es lieber gar nicht wissen…

Meine Mitbewohnerin möchte zudem gerne wissen, wie es dazu gekommen ist, dass du Lehrer geworden bist? War das schon dein Kindheitstraum? =)

Lg Susi-q

PS: Es tut mir leid, aber ich bin einfach unfähig, mich kurz zu fassen! =)

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