Mittwoch, 4. April 2012

Susi-q gibt Ausstand

Letzten Freitag war mein letzter Tag an der Schule meiner Tante. Ja, 4 Wochen können ganz schön kurz sein. Aber sehr traurig bin ich nicht, ich freue mich schon wieder richtig auf die Uni, Vorlesungen und Selbststudium und so. =)

Jedenfalls durfte ich eine Stunde in der 5. Klasse machen.
Am Tag vorher habe ich mit der Lehrerin gesprochen und sie meinte, ich soll mir was ausdenken.
Ich soll die Stunde ganz allein vorbereiten? Ich weiß doch gar nicht wie das geht?
Planlos und überfordert surfe ich durchs Internet nach Vorlagen. Ohne Erfolg. Ich gehe in die Küche und suche frustriert etwas Essbares. Dort finde ich jedoch noch etwas viel besseres: eine Flasche Rotwein.
Ich schwöre, danach hat sich die Stunde fast von selbst vorbereitet. ;-)
Was für eine wertvolle Erkenntnis für die Zukunft. xD

Die Stunde am nächsten Tag war dann auch ganz ok, denke ich. Die Lehrerin saß hinten und hat mir beim „Unterrichten“ zugesehen. Schon komisch, wenn man so beobachtet wird.
Andererseits ist Unterrichten aber auch wirklich eine Wissenschaft für sich. Und es gehört soviel dazu, zum Beispiel das Beenden einer Stunde. Bei mir war das so:
Wir sind mit allem fertig, was ich machen wollte. Es klingelt zur Pause, die Kinder springen auf und packen ihre Sachen ein. Ich unterbreche die lieben Kleinen mit einem: „Hey! Wer beendet die Stunde?!“ Die Kinder setzen sich wieder hin und warten brav darauf, dass ich die Stunde beende.
Aber wie beendet man eigentlich eine Stunde?....
Das sind so Kleinigkeiten über die man sich gar keine Gedanken macht und dann steht man bzw ich doof da. Das war mir auch gaaar nicht unangenehm. ^^ Was solls, nochmal passiert mir das jedenfalls nicht.

Das Praktikum war auf jeden Fall sehr interessant. Es ist auch spannend die Lehrer zu erleben: Jeder ist Einzigartig und hat seine eigene Art zu Unterrichten, manches gefällt mir sehr gut, anderes weniger, aber von jedem kann ich etwas lernen.
Und ich habe mich jetzt schon fast daran gewöhnt von allen mit „Frau Susi-q“ angesprochen zu werden. Ich merke, dass die Kinder mich ernst nehmen (und auch auf mich hören, wenn ich sie ermahne), mich & mein Verhalten sehr genau beobachten und mich auch um Hilfe & Rat bitten. Aber an die Rolle des Lehrers muss ich mich wirklich noch gewöhnen. Ich bin noch dabei mich zu definieren… und auch zu überlegen, was für ein Lehrer ich sein möchte und was für ein Typ ich bin…aber ich merke, dass ich auf einem guten Weg bin. =)

Zu meinem letzten Tag habe ich nochmal Kuchen für die hungrigen Lehrer mitgebracht. In der Frühstückspause ist meine Tante die Erste die darüber herfällt. Eine Kollegin wundert sich, wo der Kuchen herkommt.
„Susi-q gibt Ausstand!“, antwortet meine Tante.
„Ich gebe was??“ – „Ausstand.“ – „Das heißt?“ – „Rausschmiss!“ O.O
Das kannte ich bis jetzt auch noch nicht.

Anderseits kann ich das es nur empfehlen zum Einstand Kuchen mitzubringen – damit macht man sich unglaublich beliebt im Lehrerzimmer. Und plötzlich wird man von allen zur Hospitation eingeladen. ^^
Mich würde echt mal interessieren, wie hoch der Energieverbrauch eines durchschnittlichen Lehrers ist. Bestimmt hoch.
Wo ich gerade so ans Essen denke, bekomme ich auch gleich Hunger. Das sind bestimmt die Lehrer-Gene…

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