Montag, 6. Juni 2011

Wirtschaftsprüfung und noch ein Uni-besuch

Derzeit geht’s mir richtig super. Ich kann mich echt nicht beschweren. Ich glaube, das liegt auch daran, dass meine Eltern im Urlaub sind.
Diese Ruhe zu Hause ist einfach traumhaft.

Und weil ich meine letzte Prüfung abgelegt habe. In Wirtschaft. War richtig nett. Der Protokoll-schreibende Lehrer hat mir die ganze Zeit aufmunternd zugelächelt. Das ist wirklich beruhigend gewesen. Und meine Wirtschaftslehrerin hat mich im Gespräch geprüft. Und überraschenderweise war es wirklich ein Prüfungsgespräch wie man es sich vorstellt. Überhaupt nicht so wie sonst im Unterricht.
Sie hat sonst wirklich sehr ausgeprägte Eigenheiten.
Normalerweise ist sie verbal inkontinent, wenn sie einen Gedanken hat, dann muss dieser auch sofort ausgesprochen werden, unabhängig ob er wirklich vom Unterrichtsstoff handelt oder von ihrer Katze oder ihrem Mann. Es ist dabei auch völlig uninteressant, ob in demselben Moment ein Schüler eine Frage zum 3. Mal wiederholt. Da wird von ihrer Seite einfach reingeredet.
Sie ist auch immer unorganisiert. Sie weiß nie, welchen Stoff wir schon besprochen haben und welchen nicht. Wenn man zweimal die selbe Unterrichtsstunde mit den selben Methoden anhört, ist das ganz schön langweilig. Dafür hat unsere Parallelklasse den Stoff gar nicht gehört. Meine Lieblingsstunde war aber immer noch die, in der sie die letzten 25 Minuten des Unterrichts einen Test schreiben wollte und uns so viel über ihren Mann erzählt hat (nein, wir haben sie nicht darum gebeten/gefragt oder in irgendeiner Weise dazu animiert) das sie plötzlich keine Zeit mehr für den Test hatte. Und natürlich war das unsere Schuld. Wir hätten sie ja darauf hinweisen müssen. Als ich ihr dann sagte, dass das ihr Unterricht sei und es ihre Aufgabe sei, diesen zu planen und durchzuführen, war ich komplett unten durch.
Das war nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass ich mich bei ihr unbeliebt gemacht habe. Aber immer "Ja und Amen" sagen, kann und will ich einfach nicht.
Ich hatte 2 Jahre Unterricht bei ihr, das musste jetzt einfach mal raus. =)

Der dritte prüfende Lehrer ist unser Schulleiter. Leider hatte ich keinen Unterricht bei ihm. Nur mal 4 Vertretungsstunden oder so. Aber die waren fantastisch. Der Mann hat es einfach drauf. Er weiß wovon er redet, hat immer super Beispiele parat und hat richtig viel Humor. Trotz allem wirkt er sehr autoritär und alle Schüler haben Respekt vor ihm.
Er ist also das komplette Gegenteil meiner Wirtschaftslehrerin.
Am Ende der Prüfung meinte er: "Solange man minderjährig ist, sollte man immer schön Wodka trinken." Hätte mir das mal jemand früher gesagt... jetzt ist es ja zu spät. ^^

Mit dem Ergebnis der Prüfung bin ich auch voll zufrieden. War auch wie erwartet besser als Deutsch. Bin ich froh, dass das vorbei ist. ^^
Und jetzt heißt es abwarten. Am 20.06. bekommen wir die Ergebnisse der schriftlichen Prüfungen mitgeteilt und unser letztes Kurshalbjahrzeugnis. Aber vorher geht’s noch zur Abschlussfahrt. Dreimal dürft ihr raten, wo es hingeht. ;-) Ich freu mich jedenfalls schon riesig darauf.

Das Highlight der letzten Woche war für mich aber definitiv mein 2. Unibesuch. Ich bin ja eigentlich dafür, dass man sich mehr als nur 2 Unis ansieht, aber ich habe meine gefunden.
Da passe ich hin. Ich bin total begeistert.
Ich hatte vorher schon viel Gutes über die Uni und die Stadt gehört, aber man sollte sich ja immer selbst ein Urteil bilden. Nach einer endlos langen Autobahnfahrt bin ich in dieser wirklich schönen Stadt angekommen. Aber auch nur dank dem Navi meiner Freundin. Ich habe schon fast damit gerechnet plötzlich in der Schweiz oder Österreich zu sein. War dann aber doch nicht so schlimm. Es wäre schön gewesen, wenn Angel dabei gewesen wäre, aber leider hatte sie keine Zeit. Im neuen Hauptgebäude der Uni habe ich dann erstmal fleißig Flyer gesammelt und die Studenten mit meinen Fragen gelöchert. Die Studenten waren super nett zu allen und haben sich auch wirklich bemüht einem so gut wie möglich weiter zu helfen. Vom „Uni-Bluff“ habe ich diesmal nichts gemerkt. Liegt vielleicht auch daran, dass diese Uni etwas kleiner ist als die letzte.
Gegen Mittag habe ich mir einen Vortrag zum Thema: Wie finanziere ich mein Studium? angehört. War auch sehr interessant und aufschlussreich. Der Mann hatte eine tolle Art zu reden.
Das einzige was mich gestört hat, waren die Stühle. Die sind eigentlich völlig in Ordnung, nur sind da bei der rechten Armlehne kleine Flächen zum Mitschreiben. Für mich als Linkshänderin ist es aber total doof auf der rechten Seite schreiben zu müssen. Egal.

Danach bin ich langsam aber sicher zum nächsten Vortrag über den Aufbau des Chemiestudiums in einer naheliegenden Fakultät gegangen. Die Professorin hat mich total an meine ehemalige Französischlehrerin erinnert. So eine richtig liebe, ältere Frau. Sie sagte, man hat immer gewisse Anforderungen ans Leben. Und das diese sich auch mit der Zeit ändern. Als sie ihr Studium anfing, dachte sie „hauptsache weit weg vom Elternhaus“… letztendlich waren es dann doch nur 20km, aber im Laufe der ersten beiden Semester hat sich herausgestellt, dass das auch ganz gut so war.
Momentan denke ich ähnlich: „Hauptsache schnell weit weg.“ Obwohl ich nicht glaube, dass sich diese Einstellung bei mir ändern wird.
Dieses Gebäude inklusive dem Vorlesungsraum sieht nagelneu aus. Die Sitzgelegenheiten sind auch bequem. Hinter dem Rednerpult sind 4 große Tafeln und eine weiße Fläche für den Beamer. Irgendwie gefallen mir die Tafeln in den Vorlesungsräumen. Die sind auch größer als die Tafeln in der Schule. Da kann man bestimmt ohne Probleme lange Reaktionsgleichungen ranschreiben…
Die Zuhörer im Raum sind überwiegend männlich. Chemie ist ja auch eine Naturwissenschaft. Ist ja logisch. Stört mich aber kein bisschen. ;-)
Nach dem Vortrag der Professorin haben wir die Gelegenheit noch mit 2 Chemiestudenten zu sprechen. Der erste, auffallend attraktive Student, fragt wer sich denn speziell für das Lehramt Chemie interessiert. Ich melde mich. Als ich mich umdrehe, bemerke ich, dass ich die Einzige bin. Er zwinkert mir zu und sagt, ich soll nachher zu ihm kommen, da können wir uns in Ruhe unterhalten. Yes. ;-)
Wir haben uns gut unterhalten. Und auch viel gelacht. Er ist froh, dass er immernoch ganz normale (teils auch sinnfreie) Gespräche führen kann. Manche Studenten sind nach einiger Zeit auch total abgehoben.
Ein paar Stunden zuvor habe ich mich auch schon mit einem Chemie-Lehramtsstudent unterhalten. Dafür waren die Aussagen der beiden ziemlich unterschiedlich. Ich bin mal gespannt wie es für mich sein wird.
Ich bin auf jeden Fall sehr optimistisch, (noch) komplett zufrieden mit meiner Studienwahl und dem Studienort und würde am liebsten sofort anfangen. Bis Oktober ist doch noch sooo lange.

Inhaltlich habe ich immerhin den Eindruck bekommen, dass mich Herr Schussel bestens aufs Studium vorbereitet hat. Da bin ich dem Schussel richtig dankbar für. =)
Vielleicht sollte ich ihm das mal sagen, er scheint eh nach der Korrektur der Prüfung etwas niedergeschlagen zu sein…

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