Dienstag, 19. April 2011

Vorabitur & Das letzte Mal AG

In der AG haben wir unser letztes gemeinsames Treffen. Also die AG gibt es weiterhin, aber ohne uns. Ich und Angel fangen ja hoffentlich bald mit studieren an. Wir waren 3 Jahre dabei und es war schon eine schöne Zeit…
Am Jahresende machen wir wie immer eine Kaffee-trinken-und-läster-Runde. Es war noch lustiger als sonst, Angel konnte gar nicht mehr aufhören zu weinen vor Lachen. Und sie hat extra 2 Kuchen für uns gebacken.

Beim Kaffeetrinken wird Herr Schussel aber tatsächlich etwas sentimental.
Herr Schussel: „Also ich bin schon etwas traurig, dass sie gehen müssen.“
Das ist wirklich das Netteste, was er in den letzten 3 Jahren zu uns gesagt hat. Und dann hat er uns auch noch Schokolade geschenkt (mit Widmung!):

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Ooooooooohhhhh!
Manchmal ist er wirklich sooo süß!

Angel: „Und? Haben Sie eine Rede vorbereitet?“
Herr Schussel: „Klar! Also: DANKE!“
Stille.
Angel: „Das war alles?“
Mh. Aber irgendwie bringt es das doch auf den Punkt….

Gegen 17.00 Uhr waren wir immer noch in der Schule, aber langsam wurde es Zeit zu gehen.
Herr Schussel, der Suchti, ging deshalb erstmal raus eine rauchen.
Draußen hat er irgendjemanden getroffen und sich mit demjenigen wohl gut unterhalten.
Jedenfalls kam er erst nach 20 Minuten wieder.
In der Zeit haben wir schon mal aufgeräumt.
Herr Schussel wollte ja nur mal kurz raus und hat deshalb seinen Schlüssel im Zimmer gelassen.
Was haben wir also gemacht? Ich und Angel sind damit ins Lehrerzimmer gegangen und haben den Tresor ausgeräumt das Geschirr aufgewaschen und zusammen mit den anderen Sachen weggeräumt.
Als Herr Schussel wieder reinkommt, ist die Tafel gewischt, alle Sachen weggeräumt (außer sein Zeug), die Stühle hochgestellt und der Raum gekehrt. Alles tip-top. Herr Schussel war begeistert und fing an seine Sachen zu ordnen.
Ich und Angel machten allerdings keine Anstalten zu gehen, obwohl die anderen schon weg waren.
Herr Schussel: „Sie wollen bestimmt wieder von mir mitgenommen werden, weil sie so lange warten, oder?“
Ich: „Also wenn Sie uns das schon so anbieten…“
Angel: „Wie könnten wir da nein sagen?“

Auf seinem Rücksitz liegt eine Tüte mit einem riesigen Stapel Papier drin.
Herr Schussel: „Ach, da liegen ja noch ihre Vorabitur-Arbeiten….die habe ich vergessen gestern raus zu tun…bzw. habe ich mich geweigert.“
Dann sieht er mich hoffnungsvoll mit großen Augen an: „Wollen Sie die Arbeiten mitnehmen und bringen Sie die morgen früh korrigiert wieder mit? Dann wollen Sie bestimmt nicht mehr Lehramt studieren!“
Das glaube ich auch. Das Vorabi… ja.
Das Gute daran ist, es ist vorbei.

Bevor wir es geschrieben haben, habe ich mich noch mit Herrn Schussel darüber unterhalten:
„Wie viele Punkte braucht man denn für 5 Notenpunkte?“, frage ich ganz unschuldig.
(5 Notenpunkte entsprechen einer 4 und damit hat man gerade so noch bestanden.)
Herr Schussel: „Wagen Sie es!!“
So wie ich ihn kenne, erwartet er von mir mind. 12 NP. Ich glaube, er braucht immer ein paar gute Ergebnisse für sein Ego.
Ich: „Darf man eigentlich gehen, wenn man fertig ist?“
Er sieht mich leicht schockiert an.
Herr Schussel: „Nein, dürfen Sie nicht! Sie müssen bis zum Ende sitzenbleiben!“
Ich: „Echt? Aber in den anderen Vorprüfungen durften wir auch eher gehen…“
Herr Schussel: „Aber bei dem jetzt nicht. Sie bleiben sitzen.“
Ich: „Aber wenn man fertig ist?“
Herr Schussel: „Dann lesen sie sich alles nochmal durch! Sie dürfen erst gehen, wenn sie unter Ihre Arbeit schreiben: Ich versichere, dass diese Arbeit mit 15 Notenpunkten bewertet wird, und wenn nicht, dann überweise ich Herrn Schussel 1000€!“

Später:
Ich: „Herr Schussel, wie viele Punkte braucht man denn jetzt für 5 NP?“ - Herr Schussel: „60!“
Ich: „So viel? Warte mal, das kann gar nicht sein…“
Herr Schussel grinst mich frech an. Alles klar.
Er lügt mal wieder wie gedruckt. Und ohne rot zu werden.

Da ich am Tag des Vorabis wirklich früher gegangen bin, habe ich wirklich unter meine Arbeit geschrieben: „Ich versichere, dass diese Arbeit mit 15 NP bewertet wird.“
Den anderen Teil habe ich allerdings geändert in: „Im Falle eines Irrtums meinerseits überweise ich Ihnen die Differenz der Notenpunkte in € auf Ihr Konto. Aber geben Sie nicht alles auf einmal aus, Herr Schussel! ;-)“

Eine Woche später bei der Rückgabe des Vorabiturs:
Herr Schussel: „Ich hoffe, Sie haben viel Geld!“
Ich: „Eigentlich nicht. Warum??“
Herr Schussel: „Ich habe noch ein paar Nullen bei Ihrem Spruch ergänzt….“
Er hat ja Wünsche…

Ich habe den Eindruck, umso mehr es auf das Ende zugeht
(also unser Ende…der Schulzeit), umso lieber wird Herr Schussel.
Vor 2 Jahren war er jeden Tag ganz schön frech zu mir und jetzt wird er jeden Tag netter….
Aber ich muss zugeben, seine freche/ liebe Art wird mir fehlen.

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