Beschäftigungstherapie
So bezeichnen wir Unterrichtsstunden, die uns wirklich sinnlos erscheinen. Die völlige Zeitverschwendung sind.
Zum Beispiel Informatik. Theoretisch finde ich es sinnvoll und wichtig. Man muss heutzutage einfach mit Computern umgehen und arbeiten können. Aus diesem Grund habe ich das Fach weitergemacht. Praktisch hat unser Lehrer aber keine Ahnung vom Unterrichten.
Er kann den Stoff nicht vermitteln und er geht nicht auf Fragen ein. Am Anfang einer Doppelstunde sitzt er vor seinem Computer und macht was-weiß-ich-was. Nach einer halben Stunde (!) beginnt er den „Unterricht“. Es tut mir leid, aber ich kann ihn nicht wirklich ernst nehmen. Bei ihm haben wir demzufolge jede Woche 90 Minuten Beschäftigungstherapie.
Ich versuche meistens die Zeit möglichst sinnvoll zu nutzen zB.: für Hausaufgaben und zum Lernen für andere Fächer oder zum Lesen.
Wie jeden Montag überlege ich, was ich in der nächsten Informatikstunde machen könnte. Irgendwie muss ich mich sinnvoll beschäftigen.
Herr Schussel hat eine super Idee und rät mir: „Nutzen Sie die Zeit doch für Ihre Prüfungsvorbereitung.“
Wieso bin ich da noch nicht drauf gekommen? Jetzt nehme ich mir immer zur Wiederholung ein Prüfungs-Stoffgebiet mit zum Informatikunterricht…
Angel hat nur wegen dem Lehrer das Fach abgewählt. Dafür hat sie ein ähnliches Problem in einem anderen Fach.
Jeder weiß, dass es zu wenig Lehrer gibt. Einige Stellen, wie die des Religionslehrers, werden daher gerne an Pfarrer vergeben. Pfarrer sind aber definitiv keine Lehrer.
Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob man vor einer Gemeinde predigt oder ob man eine Klasse unterrichtet. Ich bin mir nicht sicher, ob das Herrn K. bewusst ist…
Sein Weltbild ist doch sehr… speziell. Er ist zum Beispiel davon überzeugt, dass alle Schüler abends bevor sie schlafen gehen, noch ein bisschen in der Bibel lesen….
Von Pädagogik, Didaktik und Wissensvermittlung scheint er noch nie etwas gehört zu haben.
Dafür kann er ja nichts. Ich gebe ihm ja auch nicht die Schuld dafür, aber wie kann man es verantworten, ihn Schüler unterrichten zu lassen?? Das kann ich nicht nachvollziehen.
Es muss einfach viel mehr in die Bildung (und in Lehrer) investiert werden.
Ich musste mich ein ganzes Jahr lang von ihm „unterrichten“ lassen. Es war grauenvoll.
Danach bin ich ohne zu zögern zu Ethik gewechselt. Länger wollte ich mir das nicht antun. Allerdings frage ich mich:
Haben Schüler eigentlich ein Recht auf vernünftigen Unterricht?
In Französisch stelle ich mir die gleiche Frage, aber das ist wieder eine andere Geschichte…
Angel beschreibt den Unterricht von Herrn K. übrigens so: „Eintönig, langweilig, uninteressant, anpruchslos, unkreativ, es gibt keine Abwechslung,… kurz: sinnlos.“
Beschäftigungstherapie eben. Meisten macht sie während Religion andere Hausaufgaben oder schreibt an ihren Geschichten weiter. Angel ist wirklich ein multitalentiertes, kreatives Genie. Und gehört zur Elite unserer Schule. Es gibt nichts, was sie nicht kann. Ich kanns gar nicht oft genug sagen. =)
Heute hat Angel mit Julian einen Vortrag gehalten. Beide sind gut vorbereitet auf ihr 45 minütiges Referat und besonders Julian hat sich sehr viel Arbeit mit der Präsentation gemacht. Doch der Herr Pfarrer überlegt es sich dann doch anders: „Ihr beide müsst euren Vortrag kürzen. Ihr habt heute nur 30 Minuten Zeit, weil ich noch zwei andere Gruppen hören will. Ach, ich muss euch ja auch mit „Sie“ ansprechen…“
Das überlegt er sich 5 Minuten vor der Präsentation. Für Angel ist das jedoch kein Problem: sie improvisiert und kürzt an der einen oder anderen Stelle. Nach 30 Minuten bekommen Angel und Julian dann ihre Kritik:
Herr K.: „Also das war jetzt schon etwas kurz. Und diesen und jenen Punkt hättest du schon genauer ausführen müssen. Und naja, das waren mir auch zu wenig Beispiele. Das steht alles so nebeneinander…“
Die vorhergehende Gruppe, die letzte Stunde schon eine halbe Stunde ihren Vortrag gehalten haben, haben heute dafür noch eine halbe Stunde bekommen….
Angel: „Die erste Gruppe war dafür richtig gut, man konnte den Beiden richtig gut folgen und die haben das super rübergebracht. Wir sollten den Vortrag einschätzen und waren uns alle einig: 13 Punkte. Und Herr K. gibt den Beiden 12.“
Ich: „Und mit welcher Begründung?“
Angel: „Keine Ahnung. Weil er es so wollte.“
Seine Benotungskriterien habe ich auch nie verstanden. Das muss ein extrem schwer zu durchschauendes System sein. Denn bei meinen anderen Lehrern kann ich die Bewertung immer ganz gut nachvollziehen. Bin ich froh, dass ich ihn nicht mehr sehen muss…
Hab ich eigentlich schon geschrieben, dass wir an den völlig falschen Stellen sparen? Und dass wir mehr in Lehrer, in die Schulen und Bildung investieren müssen? Ja?
Ich wollte es nur noch mal betonen.
Zum Beispiel Informatik. Theoretisch finde ich es sinnvoll und wichtig. Man muss heutzutage einfach mit Computern umgehen und arbeiten können. Aus diesem Grund habe ich das Fach weitergemacht. Praktisch hat unser Lehrer aber keine Ahnung vom Unterrichten.
Er kann den Stoff nicht vermitteln und er geht nicht auf Fragen ein. Am Anfang einer Doppelstunde sitzt er vor seinem Computer und macht was-weiß-ich-was. Nach einer halben Stunde (!) beginnt er den „Unterricht“. Es tut mir leid, aber ich kann ihn nicht wirklich ernst nehmen. Bei ihm haben wir demzufolge jede Woche 90 Minuten Beschäftigungstherapie.
Ich versuche meistens die Zeit möglichst sinnvoll zu nutzen zB.: für Hausaufgaben und zum Lernen für andere Fächer oder zum Lesen.
Wie jeden Montag überlege ich, was ich in der nächsten Informatikstunde machen könnte. Irgendwie muss ich mich sinnvoll beschäftigen.
Herr Schussel hat eine super Idee und rät mir: „Nutzen Sie die Zeit doch für Ihre Prüfungsvorbereitung.“
Wieso bin ich da noch nicht drauf gekommen? Jetzt nehme ich mir immer zur Wiederholung ein Prüfungs-Stoffgebiet mit zum Informatikunterricht…
Angel hat nur wegen dem Lehrer das Fach abgewählt. Dafür hat sie ein ähnliches Problem in einem anderen Fach.
Jeder weiß, dass es zu wenig Lehrer gibt. Einige Stellen, wie die des Religionslehrers, werden daher gerne an Pfarrer vergeben. Pfarrer sind aber definitiv keine Lehrer.
Es ist ein wesentlicher Unterschied, ob man vor einer Gemeinde predigt oder ob man eine Klasse unterrichtet. Ich bin mir nicht sicher, ob das Herrn K. bewusst ist…
Sein Weltbild ist doch sehr… speziell. Er ist zum Beispiel davon überzeugt, dass alle Schüler abends bevor sie schlafen gehen, noch ein bisschen in der Bibel lesen….
Von Pädagogik, Didaktik und Wissensvermittlung scheint er noch nie etwas gehört zu haben.
Dafür kann er ja nichts. Ich gebe ihm ja auch nicht die Schuld dafür, aber wie kann man es verantworten, ihn Schüler unterrichten zu lassen?? Das kann ich nicht nachvollziehen.
Es muss einfach viel mehr in die Bildung (und in Lehrer) investiert werden.
Ich musste mich ein ganzes Jahr lang von ihm „unterrichten“ lassen. Es war grauenvoll.
Danach bin ich ohne zu zögern zu Ethik gewechselt. Länger wollte ich mir das nicht antun. Allerdings frage ich mich:
Haben Schüler eigentlich ein Recht auf vernünftigen Unterricht?
In Französisch stelle ich mir die gleiche Frage, aber das ist wieder eine andere Geschichte…
Angel beschreibt den Unterricht von Herrn K. übrigens so: „Eintönig, langweilig, uninteressant, anpruchslos, unkreativ, es gibt keine Abwechslung,… kurz: sinnlos.“
Beschäftigungstherapie eben. Meisten macht sie während Religion andere Hausaufgaben oder schreibt an ihren Geschichten weiter. Angel ist wirklich ein multitalentiertes, kreatives Genie. Und gehört zur Elite unserer Schule. Es gibt nichts, was sie nicht kann. Ich kanns gar nicht oft genug sagen. =)
Heute hat Angel mit Julian einen Vortrag gehalten. Beide sind gut vorbereitet auf ihr 45 minütiges Referat und besonders Julian hat sich sehr viel Arbeit mit der Präsentation gemacht. Doch der Herr Pfarrer überlegt es sich dann doch anders: „Ihr beide müsst euren Vortrag kürzen. Ihr habt heute nur 30 Minuten Zeit, weil ich noch zwei andere Gruppen hören will. Ach, ich muss euch ja auch mit „Sie“ ansprechen…“
Das überlegt er sich 5 Minuten vor der Präsentation. Für Angel ist das jedoch kein Problem: sie improvisiert und kürzt an der einen oder anderen Stelle. Nach 30 Minuten bekommen Angel und Julian dann ihre Kritik:
Herr K.: „Also das war jetzt schon etwas kurz. Und diesen und jenen Punkt hättest du schon genauer ausführen müssen. Und naja, das waren mir auch zu wenig Beispiele. Das steht alles so nebeneinander…“
Die vorhergehende Gruppe, die letzte Stunde schon eine halbe Stunde ihren Vortrag gehalten haben, haben heute dafür noch eine halbe Stunde bekommen….
Angel: „Die erste Gruppe war dafür richtig gut, man konnte den Beiden richtig gut folgen und die haben das super rübergebracht. Wir sollten den Vortrag einschätzen und waren uns alle einig: 13 Punkte. Und Herr K. gibt den Beiden 12.“
Ich: „Und mit welcher Begründung?“
Angel: „Keine Ahnung. Weil er es so wollte.“
Seine Benotungskriterien habe ich auch nie verstanden. Das muss ein extrem schwer zu durchschauendes System sein. Denn bei meinen anderen Lehrern kann ich die Bewertung immer ganz gut nachvollziehen. Bin ich froh, dass ich ihn nicht mehr sehen muss…
Hab ich eigentlich schon geschrieben, dass wir an den völlig falschen Stellen sparen? Und dass wir mehr in Lehrer, in die Schulen und Bildung investieren müssen? Ja?
Ich wollte es nur noch mal betonen.
Susi-q - 28. Mär, 22:00